Die Einführung der medikamentösen Prä-Expositions-Prophylaxe war ein großer Durchbruch in der HIV-Prävention und ist die Grundlage für Forschung zu verschiedenen Methoden für unterschiedliche Schlüsselgruppen. Wie geht’s weiter mit der PrEP und anderen biomedizinischen Präventionsmaßnahmen?
Mit bis zu 21.600 PrEP-Nutzenden in Deutschland kann man von einem Erfolgsmodell sprechen.
Jahrzehntelang gab es als einzigen, praxistauglichen Schutz vor einer HIV-Infektion nur das Kondom und andere Barrieremaßnahmen, die mit einer natürlichen und lustvollen Sexualität nicht ganz einfach zu vereinbaren sind. Nicht zuletzt deshalb wurde die Einführung der medikamentösen Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) mit Tenofovir-DF/Emtricitabine (TDF/FTC, oft noch als Truvada® bekannt) für viele als Entlastung und Durchbruch gesehen.
HIV-Prophylaxe mit Depotspritzen
Einen Schritt weiter geht die PrEP mit „long acting“ Wirkstoffen, also Substanzen, die über längere Zeit im Körper verbleiben und eine seltenere Verabreichung erlauben. Erster Vertreter ist Cabotegravir, die in den USA und den Ländern der EU unter dem Handelsamen Apretude® zur PrEP zugelassen wurde. In der EU ist der Wirkstoff als Vocabria® für die Behandlung einer HIV-Infektion zugelassen, zusammen mit Rekambys®. Vorteil dieser Depotspritze ist, dass sie nur alle zwei Monate verabreicht werden muss.
Innovation Implantat
Einen anderen Weg bestreiten Implantate. Dies sind kleine Stäbchen aus einem bioverträglichen Kunststoff, die über längere Zeiträume Wirkstoff freisetzen – in diesem Falle Substanzen, die eine HIV-Infektion verhindern können. Das Prinzip ist bei Mitteln zur Empfängnisverhütung bereits untersucht und etabliert. Allerdings könnte die notwendige Prozedur, um das Implantat im Muskelgewebe zu platzieren bzw. nach Ablauf der Wirkdauer wieder zu entfernen, für viele ein Hinderungsgrund sein.
Lokale HIV-Prophylaxe
Eine Option speziell für Menschen mit Vulva ist ein Vaginalring mit der Substanz Dapivirin. Das Besondere daran ist, dass diese Substanz bei der Behandlung der HIV-Infektion nicht eingesetzt wird, weil sich das Nebenwirkungsprofil für eine Einnahme als Tablette nicht eignet. Allerdings ist der Schutz vor einer HIV-Infektion deutlich geringer als bei den bisher zugelassenen PrEP-Optionen: Studien zeigten lediglich eine Risikoreduktion um etwa 35 % im Vergleich zu Plazebo. Dennoch könnte dieser Vaginalring eine Möglichkeit der HIV-Prävention z. B. für Frauen darstellen, für die andere Präventionsmöglichkeiten nicht akzeptabel oder anwendbar sind. Das Präparat wurde zur Zulassung in den Ländern der EU empfohlen. Ein Vorteil ist, dass der Vaginalring nur alle 28 Tage ausgetauscht werden muss. Studien mit einer verbesserten Version, die nur noch alle drei Monate getauscht werden muss, laufen derzeit.
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