HIV - ist sicher anders als Du denkst. Die Aidshilfe Hamburg aber auch.
Seit ihrer Gründung 1984 hat die Aidshilfe Hamburg die jeweiligen Herausforderungen mutig angenommen und sich mit den aktuellen Anforderungen im Bereich HIV stets weiter entwickelt (Zeitleiste). Dabei sind wir zu jeder Zeit auf die Solidarität von Menschen angewiesen, die uns im Aktivismusund auch finanziell unterstützenkonnten.
Gut ist: tatsächlich waren wir zu keinem Zeitpunkt der Geschichte näher an dem Ziel, Aids in Deutschland tatsächlich beenden zu können.
Allerdings werden in Deutschland nach wie vor über 1000 Menschen jährlich mit Aids, oder einem fortgeschrittenen Immundefekt diagnostiziert (RKI). Das ist ein Skandal, denn aus medizinischer Sicht gibt es eigentlich keinen Grund mehr für die Diagnose Aids.
Das Problem hat einen Namen: Stigma
Nach wie vor gibt es große Wissenslücken und Vorurteile. Zwar wissen rund und 18 Prozent der Menschen in Deutschland mittlerweile, dass HIV unter Therapie nicht mehr übertragbar ist (UequalsU). Das ergab eine repräsentative Bevölkerungsumfrage im Auftrag der Deutschen Aidshilfe mit über 1.000 telefonisch Befragten im April 2020.
Trotzdem scheuen 23% der Befragten sogar die gemeinsame Nutzung von Sportgeräten im Fitnessstudio, 21% möchten nicht dieselbe Toilette nutzen wie Menschen mit HIV. Nur die Hälfte der befragten Menschen (48%) würden eine HIV-positive Person küssen, die ihnen sympathisch ist.
"Ich küsse keinen Positiven." Ernsthaft?
Es braucht eine gute HIV-Test-Infrastruktur und einen Zugang zur Therapiefür alle die sie benötigen. Wichtig bleiben auch weiterhin die professionellen Beratungsangebote von Aidshilfen, in denen vorurteilungsfrei über Sexualität(en), Identitäten und sexuell übertragbaren Infektionengesprochen werden kann.
Aber die Ergebnisse der Umfrage zeigen ganz deutlich: Stigma hält Menschen von Präventionsangeboten fern. Die Angst vor Diskriminierungen und (sexueller-) Zurückweisung wirkt sich negativ auf die Bereitschaft aus, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, sich "in time" zu testen. Es braucht also eine intensivere Umsetzung der strukturellen Prävention.
"Verteilt doch einfach Gummis."
Nach unserem Verständnis kann HIV-Prävention nur erfolgreich sein, wenn sie nicht nur als Verhinderung von Infektion verstanden wird. Nur Kondome verteilen reicht uns nicht. Neben Aufklärung, Informationen und Beratung, geht es um sexuelle Bildungs-, Antidiskriminierungs- und Solidaritätsarbeit für alle gesellschaftlichen Gruppen von Menschen mit und ohne HIV.
Wir stehen ein für die Communities der LGBTIQ+, FLINTA und der Allgemeinbevölkerung. Wir sagen #RefugeesWelcome und engagieren uns gegen Rassismus. Wir helfen mit unserem Projekt "andersarbeiten"bei chronischen Erkrankungen, unabhängig von HIV und engagieren uns für die Stärkung der Selbsthilfe. Wir bieten Beratungen für Menschen in Haft, fordern "DrugChecks" und sprechen über Safer Use.
Rosa Alter
Seit vielen Jahren unterstützen wir alle Vorhaben, um Anliegen von pflegebedürftigen Menschen der LGBTIQ+-Communities zu thematisieren und die Bedarfe und Bedürfnisse dieser Gruppe in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen zu berücksichtigen. Mit unserem Projekt "Dietrich"haben wir ein ehrenamtliches Freizeitprojekt für schwule Männer im Alter.
HIV-Prävention ist komplex
Die HIV-Prävention in Deutschland ist nicht umsonst – im doppelten Sinn: Sie wirkt, gemessen an den im internationalen Vergleich niedrigen Infektionszahlen, aber sie kostet auch: Geld, Ressourcen und Engagement.
Seriöse Informationen zu HIV / Übertragunswegen werden immer wichtiger. Ebenso wie Diskussionen über ein realistisches Bild von "HIV heute", zu jedem passenden und gerne auch umpassenden Zeitpunkt. Bleiben wir im Gespräch ! (CG)
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